Dienstag, 02. September 2025

Europaweiter Artenschutz

Dritter Luchs aus dem Wildnispark Zürich in Deutschland ausgewildert

In Deutschland ist der Luchs vom Aussterben bedroht. Das im Wildnispark Zürich geborene Weibchen Freya soll die Population im Erzgebirge stärken.

Dienstag, 02. September 2025

Der Wildnispark Zürich Langenberg gehört zu den wenigen Tierpärken in Europa, in denen junge Luchse auf ein Leben in freier Wildbahn vorbereitet werden können. Heute konnte bereits das dritte Jungtier innerhalb eines Jahres in Deutschland ausgewildert werden. «Wir freuen uns sehr darüber und sind stolz darauf, dass wir mit unserer Arbeit zum Erhalt dieser wunderbaren Tierart beitragen können», erklärt Karin Hindenlang Clerc, Geschäftsführerin der Stiftung Wildnispark Zürich.

In Deutschland gilt der Eurasische Luchs als vom Aussterben bedroht. Im Moment laufen daher in mehreren deutschen Bundesländern Projekte zur Wiederansiedlung von Luchsen und Bemühungen, kleinere Populationen mit zusätzlichen Tieren zu stärken.

Projekt «RELynx Sachsen»

Das 2024 im Wildnispark Zürich geborene Weibchen Freya wurde im Rahmen des Projekts «RELynx Sachsen» im Erzgebirge ausgewildert. Das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie will bis 2030/31 im Erzgebirge rund zwanzig Luchse ansiedeln. Ziel ist es, in den sächsischen Wäldern eine sich selbst erhaltende Luchspopulation aufzubauen, die sich mit den bestehenden Vorkommen in Deutschland und Europa vernetzen kann und so langfristig zum Schutz der Art beiträgt.

Die 2023 geborenen Luchsweibchen Vreni und Verena – die älteren Schwestern von Freya – wurden in Thüringen und in Baden-Württemberg ausgewildert. Die Zucht der Luchse und die Wiederansiedlungen werden durch das Europäische Zuchtprogramm der EAZA und das internationale Netzwerk «Linking Lynx» koordiniert.

Situation der Luchse in der Schweiz

In der Schweiz wurde der Luchs in den 1970er Jahren wiederangesiedelt. Aktuell liegt der Bestand bei rund 300 Tieren. Da diese von nur zehn bis zwanzig Elterntieren abstammen und teilweise isoliert voneinander leben, sind die Populationen inzuchtgefährdet. Die Auswilderung von zusätzlichen Individuen könnte die genetische Vielfalt der Tiere in der Schweiz verbessern und das langfristige Überleben der «Pinselohren» sichern.

Kontaktpersonen für Medienanfragen:

Wildnispark Zürich: Mirella Wepf, Projektleiterin Kommunikation, Tel.: 044 722 55 24, mirella.wepf@wildnispark.ch

«RELynx Sachsen»: Karin Bernhardt, Pressesprecherin Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Tel.: +49 351 2612 9002, Karin.Bernhardt@lfulg.sachsen.de
Medienmitteilung zu Freya des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Weiterführende Links und Spende-Möglichkeit:

Fotos und Videomaterial

Link zum Download

Bildlegenden:

  • Das 2024 im Wildnispark Zürich geborene Luchsweibchen Freya wurde heute im Rahmen des Projekts «RELynx Sachsen» im deutschen Erzgebirge ausgewildert. Sie ist bereits das dritte Luchsweibchen aus dem Wildnispark Zürich, das in Deutschland ausgewildert wurde. Foto: Archiv Naturschutz LfULG, Ronny Oehme
  • Vor der Auswilderung hat Freya einige Monate in einer speziellen Anlage des Wildkatzendorfs Hütscheroda verbracht. Das etwa 3400 m² grosse Koordinations­gehege hat den Zweck, Luchse in einem weitläufigen, naturnah­en Areal mit möglichst wenig Menschenkontakt auf ein Leben in freier Wildbahn vorzubereiten. Foto: Wildtierkamera Wildkatzendorf Hütscheroda
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